Je mehr mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA) Sie zu sich nehmen, desto mehr Vitamin E benötigen Sie, um diese reaktionsfreudigen Fette daran zu hindern zu verderben.

Fast alle Vitamin E-haltige Öle liefern jedoch weniger Vitamin E als sie im Körper verbrauchen. Nur der Hinweis »reich an Vitamin E«, den Sie auf vielen Pflanzenölflaschen finden, bedeutet nicht, dass es sich dabei um ein gesundes Produkt handeln würde. Die einzigen Öle, die eine Ausnahme bilden, sind Olivenöl und rotes Palmkernöl. Nur diese beiden Öle versorgen Sie mit mehr Vitamin E als sie zu ihrer eigenen Verstoffwechselung benötigen. Jedes Raps-, Soja- oder Sonnenblumenöl wird Ihnen netto Vitamin E entziehen.

Leider gibt es keinen guten Biomarker für den tatsächlichen Bedarf an Vitamin E. Er lässt sich nur abschätzen und liegt bei rund 11-15 mg je Tag PLUS 0,4 mg je Gramm PUFA. Obergrenzen für die Supplementierung werden in Europa bei 540 mg, in den USA bei 1.000 mg gezogen.

Je mehr mehrfach ungesättigtes Fett sie aufnehmen (Industrieessen, Frittiergut, aber auch viele vegane Produkte aus dem Biomarkt), desto mehr Vitamin E benötigen Sie. Es ist deshalb primär eine kluge Herangehensweise, so wenig PUFA wie möglich aufzunehmen. Auch aus anderen Gründen ist dies eine der Empfehlungen aus meinem Patienten-Handbuch.

Es gibt zwei Zustände, in denen es wahrscheinlich nicht ausreicht, einfach nur einen großen Salat mit viel Olivenöl am Tag zu verzehren, um sich mit Vitamin E zu versorgen.

1. Sie haben in der Vergangenheit viel mehrfach ungesättigte Fette gegessen, die Ihr Körper jetzt in seinen Körperfettreserven eingelagert hat. Wenn Sie jetzt in die Fettverbrennung kommen (beispielsweise durch [intermittierendes] Fasten), dann lösen sich diese PUFA aus und gelangen in Ihr Blut.
2. Sie essen beispielsweise eine Portion frittiertes Hühnchen.

In diesen beiden Fällen empfehle ich ein Vitamin-E-Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Dieses sollte frei von Soja- und Sonnenblumenöl sein, wodurch fast alle Produkte wegfallen. Lediglich Ultimate-E von Thorne scheint mir eine gute, wenngleich auch teure Option zur kurzfristigen Einnahme zu sein. Für eine langfristige Einnahme ist das Präparat leider zu hoch dosiert (aber dort sollten Sie einfach mit Olivenöl arbeiten und wenig PUFA essen).

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